Neues Feuerwehrhaus feierlich übergeben

Bad Nenndorf, 09.12.2017 | Ein langer und schwerer Weg hat nun ein gutes Ende gefunden. Sieben Jahre nach der Entscheidung, für die Schwerpunktfeuerwehr Bad Nenndorf ein neues Feuerwehrhaus zu errichten, erfolgte nun die offizielle Einweihung. Im Beisein von 280 Gästen aus Feuerwehr, Politik, Verwaltung und Gesellschaft, übergaben Planer Uwe Brinkmann und Samtgemeindebürgermeister Mike Schmidt den symbolischen Schlüssel an Ortsbrandmeister Thomas Schweer.

Foto: Marco Thiele

Auf einem 13.400 Quadratmeter großem Grundstück entstand für 3,5 Mio. Euro in knapp zwei Jahren Bauzeit ein modernes den aktuellen Anforderungen entsprechendes Feuerwehrhaus. Es verfügt auf einer Grundfläche von 1.650 Quadratmetern über sieben Einstellplätze, einen Waschplatz, Werkstätten, Lagerräume, geräumige Umkleidebereiche, sanitäre Anlagen, Schulungsräume und Büros. In einem separaten Trakt haben der Gemeindebrandmeister, die Kleiderkammer und Lagerräume für die Gemeindefeuerwehr Platz gefunden.

Die Ortsfeuerwehr Bad Nenndorf verfügt nun über eine hochmoderne Unterkunft, die den stetig wachsenden Anforderungen der ehrenamtlichen Feuerwehrleute gerecht wird. Doch bis zu diesem Tag war es ein weiter Weg, wie Bürgermeister und Ortsbrandmeister in ihren Reden betonten.

Im September 2010 stellte der Feuerwehrausschuss im Rahmen einer Besichtigung fest, dass das Feuerwehrhaus in der Rodenberger Allee 13a, direkt hinter dem Rathaus, den damaligen Anforderungen nicht mehr entsprach. Zu viele Mängel, zu wenig Platz und fehlende Erweiterungsmöglichkeiten zeigten dringenden Handlungsbedarf auf. In 2011 ermittelte die Feuerwehr ihren Bedarf und gemeinsam besichtigte man Feuerwehrhäuser in Wallenhorst, Gehrden, Lindhorst und Lauenau. Im Sommer wurde die Planung einer kombinierten Unterkunft für Feuerwehr und Baubetriebshof beauftragt. Man ging damals von 3,6 Mio. Euro Kosten und einer Planungs- und Bauzeit von 36 Monaten aus. Noch nie hatte es seit Gründung der Samtgemeinde Nenndorf ein Bauvorhaben dieses Umfangs gegeben. Zur besseren Planung gründete man einen Arbeitskreis aus Politik, Verwaltung und Feuerwehr. Dieser tagte mehrfach und am Ende stand ein für alle Seiten tragbares Ergebnis, das an die Gremien übergeben wurde. Doch nach einem Antrag einer politischen Fraktion wurde das Ergebnis quasi „über den Haufen geworfen“. Ein Großteil der investierten Arbeit war plötzlich hinfällig. Es folgten viele Diskussionen, Sitzungen, Besprechungen und Stellungnahmen, die den ehrenamtlichen Feuerwehrleuten ein großes Engagement abverlangten.

Im Frühjahr 2013 erfolgte dann die europaweite Ausschreibung des Vorhabens. Insgesamt 15 Vorentwürfe legte der damalige Planer vor. Alle wurden seitens Politik, Verwaltung und Feuerwehr abgelehnt. Mike Schmidt erinnert sich an eine sehr „lebhafte“ Feuerwehrausschusssitzung, in der man von insgesamt 6,5 Mio. Euro für eine Unterkunft für Feuerwehr und Bauhof ausging.

Als Schmidt im November 2014 sein Amt als Samtgemeindebürgermeister antrat, schlug er vor, die Planungen für Feuerwehr und Bauhof zu trennen und zunächst mit einem Feuerwehrhaus zu beginnen. Ebenfalls sollte die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Planer beendet werden. Die Politik folgte den Vorschlägen. Als neuer Planer wurde das Ingenieurbüro von Uwe Brinkmann beauftragt. Brinkmann ist selber aktives Mitglied einer Feuerwehr in der Nachbargemeinde Sachsenhagen. Eine erneute europaweite Ausschreibung war nicht erforderlich, sodass im März 2015 die Planungen begannen. Der erste Planentwurf ging von 3,2 Mio. Euro aus und wurde vom Rat abgesegnet.

Mike Schmidt gab den Bauantrag persönlich im Kreishaus ab und so erfolgte bereits im November 2015 der erste Spatenstich.

Foto: Andrea Riekena

Die Arbeiten gingen voran und im Mai 2016 feierte man Richtfest. Zwei Feuerwehrleute traf man nahezu jeden Tag auf der Baustelle an. Carsten Reimer und Hans-Martin Cronjaeger begleiteten die Bauarbeiten, deckten Mängel auf und sorgten mit ihren Impulsen dafür, dass der Samtgemeinde viel Geld erspart wurde. Für dieses Engagement erhielten die beiden Präsente. Die Ortsfeuerwehr spendierte eine Reise nach Berlin für jeweils zwei Personen. Die Samtgemeinde stattete beide ehrenamtlichen Kameraden mit einem großzügigen Taschengeld aus.

In seinem Fazit betonte Mike Schmidt, dass Ehrenamt, Politik und Verwaltung, wenn sie in die gleiche Richtung ziehen, alle Projekte zu einem guten Ende bringen. Das neue Haus bezeichnete er als motivierend für alle aktiven Kameraden, die Kinder- und die Jugendfeuerwehr. Es stelle auch eine Wertschätzung für alle Kameraden dar, die sich mit ihrem ehrenamtlichen Engagement für die Sicherheit der Nenndorfer Bürgerinnen und Bürger einsetzen.

Im Anschluss an die offizielle Übergabe folgte die Einweihungsfeier. Alle Gäste hatten Gelegenheit, die Räume zu besichtigen und sich einen Eindruck von den neuen Räumlichkeiten zu machen. Bei Musik, Tanz und kühlen Getränken feierten alle dieses freudige und für die Feuerwehren der Samtgemeinde Nenndorf einmalige Ereignis bis spät in die Nacht.

Bleibt zu hoffen, dass alle Kameradinnen und Kameraden, die nun vom Feuerwehrhaus mit der Anschrift „An der Feuerwehr 1“ zu ihren Einsätzen ausrücken, immer wieder gesund und unversehrt zu ihren Familien zurückkehren.