Jubiläumswettbewerbe sind ein voller Erfolg

Ohndorf | Anlässlich Ihres 85-jährigen Bestehens richtete die Freiwillige Feuerwehr Ohndorf ein Wettbewerbswochenende aus. Bei den sogenannten „Eimerspielen“, also den Wettbewerben nach alten Bestimmungen, gingen am Freitag 15 Gruppen an den Start. Den Orientierungsmarsch durch Ohndorf und die Feldmark absolvierten einen Tag später 13 Teams.

Die „Eimerspiele“ erfreuen sich bei den Schaumburger Feuerwehren großer Beliebtheit. Ziel der Übung ist es, so schnell wie möglich vier Kanister – die „Eimer“ – von ihren Ständern zu spritzen. Dazu müssen die Gruppen eine Wasserversorgung aufbauen, mit Schlauchbrücken und Warndreiecken den Verkehr sichern und drei Rohre vornehmen. Ein Trupp muss, nachdem er einen Kanister abgespritzt hat, zudem noch einen Schlauch auswechseln und auf einen weiteren „Eimer“ zielen.Die Zuschauer, zumeist fachkundige Feuerwehrleute, verfolgten gespannt die Übungen und diskutierten angeregt über den Ablauf. Vielfach liefen die Stoppuhren, um die Leistung der Kameraden mit dem eigenen Auftritt zu vergleichen.

Wichtig ist bei solchen Wettbewerben auch das kameradschaftliche Miteinander. In gemütlicher Runde spricht man über die Wettbewerbe aber auch andere Themen aus der Feuerwehr. Auch wenn man auf der Wettkampfbahn gegeneinander antritt, hält man im Anschluss wieder zusammen und lebt die Kameradschaft, ohne die eine Feuerwehr im Einsatzfall nicht funktionieren kann.

Ortsbrandmeister Marco Thiele und sein Stellvertreter Marcel Möller nahmen nach der Auswertung der Ergebnisse die Siegerehrung vor. Jedes Team erhielt als Dank für die Teilnahme eine große Jagdwurst. Die drei Erstplatzierten nahmen zudem Pokale mit nach Hause. Den ersten Platz erreichte die Feuerwehr Lyhren mit 65,8 Sekunden. Platz zwei ging mit 68,3 Sekunden nach Soldorf und den dritten Pokal sicherten sich die Feuerwehrleute aus Heuerßen mit 68,9 Sekunden. Letztere zeigten zwar die schnellste Übung, aber die Übung war leider nicht fehlerfrei. Die nächsten Plätze belegten die Feuerwehren Groß Hegesdorf (77,0), Hattendorf 2 (79,4), Hohenrode (81,1), Schoholtensen-Altenhagen (81,2), Hattendorf 1 (94,4), Rehren/Westerwald (100,1), Antendorf (100,6), Rehren A.R. (103,2), Bad Nenndorf (110,8), Pohle (113,1), Hohnhorst (119,8) und Horsten (175,0).

Orientierungsmarsch mit spannenden Spielen

Einen Tag später richtete die Feuerwehr Ohndorf einen Orientierungsmarsch aus. Das hört sich zunächst danach an, dass die Gruppen schwer bepackt und mit Kompass und Karte innerhalb einer bestimmten Zeit ans Ziel kommen müssen. Doch weit gefehlt. Die Orientierungsmärsche der Feuerwehren sind kurzweilige Veranstaltungen, bei denen vielmehr auf Teamwork ankommt. Auf einem Rundkurs steuern die Teams Stationen an. Dort sind interessante Spiele zu absolvieren und somit Punkte zu sammeln.

Der Ortsbrandmeister schickte die Teams persönlich auf die mehr als sechs Kilometer lange Strecke. Um den Spaziergang kurzweilig zu gestalten, hatten die Gruppen unterwegs einen Fragebogen auszufüllen. Das Smartphone konnte dabei in der Tasche bleiben, da die Fragen damit nicht zu lösen waren. Vielmehr galt es, die Augen offen zu halten und auch mal nach links und rechts zu schauen. Im Fragebogen waren beispielsweise Detailfotos von verschiedenen Gebäuden abgedruckt. Die Teams hatten diese zu finden und den dazu passenden Standort aufzuschreiben. Alle Gruppen meisterten diese Aufgabe mit Bravour. Zur Erheiterung trug das Fotospiel bei. Hierbei sollten die Teams ein Selfie mit einem Tier machen. Kreative Fotos entstanden mit Feuerwanze, Katze, Hund, Pferd und Esel.

An den Stationen kam es auf Teamwork an. Beim „Pfandsammler“ waren zwanzig Flaschen an einem Gestell aufgehängt. Durch Ziehen an einer Schnur fiel eine Flasche herunter. Diese musste aufgefangen und in einem Kasten abgestellt werden. Weiter ging es zum „Raum der Sinne“, wo es ums Fühlen, Riechen, Schmecken und Hören ging. Beim „Labyrinth“ war Geschicklichkeit gefragt. Es galt, Bälle über eine Platte mit Hindernissen zu steuern und diese an bestimmten Positionen abzulegen. „Die Galeere“ musste schließlich über eine bestimmte Strecke bewegt werden. Das Team saß dabei im Schiff und legte sich mit stabilen Kunststoffrohren, die von hinten nach vorne gereicht werden mussten, einen Weg ins Ziel. Ein schwereres Spiel war der „Seilbagger“. Mit verbundenen Augen angelten die Teams nach Feuerwehrhelmen und bewegten diese innerhalb der Spielfeldes. Nur gesteuert durch die Kommandos eine Teammitgliedes. An der Rodenberger Aue musste dann bei der „Entenjagd“ nach Gummienten geangelt werden. Gar nicht so einfach, mit der langen Angel von der Brücke richtig zu treffen. Station sieben war „Make’n’Break“. Aus Feuerwehrgeräten mussten vorgegebene Skulpturen gebaut werden. Je nach Schwierigkeitsgrad wurden dann die Punkte vergeben.

Nach Abschluss der Runde durch Ohndorf und Umgebung stärkten sich die Teams bei dem von den Landfrauen Ohndorf-Waltringhausen angebotenen Kuchenbuffet und deftigem vom Grill.

13 Teams gingen bei bestem Maiwetter an den Start. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv. Allen Teams machte es viel Spaß und so waren die Ergebnisse teilweise Nebensache. Den Siegerpokal sicherte sich mit 173 Punkten die Feuerwehr Riehe. Gefolgt von den Feuerwehren aus Escher (168 Punkte) und Horsten (160). Letztere schnitten dabei erheblich besser ab, als am Vortag. Die weiteren Plätze belegten die Feuerwehren aus Bergkirchen (158), Suttorf (153), Hülsede-Meinsen (146) und Hohnhorst (144). Darauf folgte die Dorfjugend Ohndorf (143) und der „Kegelclub ohne Kegeln“ (135). Die Feuerwehren aus Waltringhausen (132), Helsinghausen/Kreuzriehe (131), Algesdorf (124) und Bad Eilsen (120) folgen nach den beiden Nicht-Feuerwehr-Teams.

Positives Fazit

An beiden Tagen hatten die Teams viel Spaß bei den Wettbewerben. Auch die Verantwortlichen der Feuerwehr Ohndorf zeigten sich zufrieden mit dem Ablauf. Neue Bekanntschaften wurden geschlossen und bestehende gefestigt. Und genau das ist es, was die ehrenamtliche Arbeit in den Feuerwehren ausmacht.

 

Fotos: Jonas Schweer       Text: Feuerwehr Ohndorf