Mehr Anerkennung für Feuerwehrangehörige

Bad Nenndorf| In das 140. Jahr nach Gründung startete die Feuerwehr Bad Nenndorf mit der diesjährigen Jahreshauptversammlung. Für Frank Behrens eine Premiere als Ortsbrandmeister. Im vergangenen Jahr stellte er sich nach dem Rücktritt von Bernd Schröder der Aufgabe und wurde mit Mehrheit von den Mitgliedern zum Ortsbrandmeister gewählt. Zusammen mit dem Kommando erarbeitete man bereits eine neue Führungsstruktur innerhalb der Ortswehr. So gibt es in Zukunft neben dem Ortsbrandmeister zwei Stellvertreter und die Mannschaft wird in zwei Löschzüge mit jeweils einem Zugführer aufgeteilt.

Zugführer Philipp Brendel berichtete von insgesamt 115 Einsätzen in 2019. Damit ist ein Rückgang von 40 Einsätzen zum Jahr davor zu verzeichnen. Die Zahl der Großbrände, zu der die Feuerwehr Bad Nenndorf ausrückte, stieg hingegen an. Zu neun Einsätzen rückte der Löschzug Bad Nenndorf als Unterstützung in andere Samtgemeinden aus.

An über 180 Ausbildungsstunden trainierten die Kameraden*innen für den Ernstfall. „Besonders wichtig waren hier die praktischen Übungen an verschiedenen Liegenschaften“, berichtete Zugführer Jörg Thöne.
Viel Zeit und Motivation benötigte auch die Einweisung in das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug 20, welches im Herbst 2019 in Dienst gestellt werden konnte. Besonders die neue und moderne Pumpentechnik im Fahrzeug setzte eine intensive Schulung voraus.

Mit vielen Höhen und Tiefen hatte es die Jugendfeuerwehr im letzten Jahr zu tun.
An Übungsdiensten erlernten die Jugendlichen feuerwehrtechnische Grundlagen und darüber hinaus bereitete man sich intensiv auf die Wettbewerbe vor.
Wie schon in den letzten Jahren, startete man noch verhalten in die Wettbewerbssaison, steigerte sich aber im Laufe des Jahres. Trotz super Leistung bei den Gemeindewettbewerben, mussten sich die Mädchen und Jungen mit dem dritten Platz zufrieden geben.
Neben dem Feuerwehrtechnischen gab es auch einige kameradschaftliche Veranstaltungen. Zusammen besuchte man eine Minigolfanlage, unterstützte den Laternenumzug und nahm am Zeltlager in Helpsen teil.
Drei Jugendliche kann Jugendwart Dennis Höger an die Einsatzabteilung übergeben.

Sehr emotional startete das letzte Jahr für die Kinderfeuerwehr, nachdem Jennifer Schweer als Kinderfeuerwehrwartin ihren Posten an Nadine Reckert übergab.
Die 22 Kinder nahmen sehr motiviert an den Diensten teil und belohnten sich bei den Winterwettbewerben mit dem 3. Platz.
Im Dunkeln erkundeten die Kids den Kurpark und machten sich auf die Suche nach Fledermäusen.
Beim Besuch der Rettungshundestaffel versteckten sich die Kinder im Wald und wurden von den Hunden gefunden.
Dank einer großzügigen Spende des Rotary Clubs Bad Nenndorf, können nun 24 neue Jacken für die Kinderfeuerwehr angeschafft werden.

In seinem ersten Bericht als Ortsbrandmeister fand Frank Behrens klare Worte. Er positionierte sich deutlich bezüglich den Anschuldigungen des ehemaligen Ortsbrandmeister Bernd Schröder, der auf der Ausschussitzung Anfang 2019 den Kameraden unkameradschaftliches Verhalten vorwarf.
Behrens zeigte Verständnis dafür, dass jeder einen eigenen Führungsstil habe, aber eine seit Jahren bestehende Gemeinschaft nicht komplett umzukrempeln sei. So käme es nun mal vor, dass dadurch Kritik geäußert werde. Allerdings sei sachliche Kritik kein unkameradschaftliches Verhalten. „Feuerwehr ist nun mal Teamarbeit“, schilderte er.

Ebenfalls machte er deutlich, wie viel Arbeit einzelne Kameraden für Tätigkeiten innerhalb der Feuerwehr übernehmen und dafür zum Teil keinerlei Anerkennung in Form einer Aufwandsentschädigung erhalten. Zum Vergleich zählte er die Entschädigungen von Ratsmitgliedern auf, machte aber auch deutlich, dass er damit nicht sagen möchte, dass Ratsmitglieder zu viel für ihre Arbeit bekommen. Lediglich die Verteilung von Aufwandsentschädigungen sei nicht gerecht. Samtgemeindebürgermeister Mike Schmidt befürwortete in seinen Grußworten die Argumente von Frank Behrens und lud ihn zu einem gemeinsamen Arbeitskreis ein.

Für die Arbeit der EDV-Technik dankte Frank Behrens im Namen der Feuerwehr Bad Nenndorf dem IT- Fachmann Frank Kraft und überreichte ihm einen Präsentkorb.

Ein außergewöhnliches Geschenk brachte Mike Schmidt den Kameraden*innen mit. Nach der Übergabe des alten Tanklöschfahrzeug an die Partnerstadt Gdow, schickte deren Bürgermeister eine Bank mit Tisch aus massivem Holz an den Samtgemeindebürgermeister.
Mike Schmidt erklärte, dass sich diese Bank im Gerätehaus deutlich besser mache, als bei ihm zu Hause und überreichte sie an die Brandschützer aus Bad Nenndorf.

Für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst, zeichnete Kreisbrandmeister Klaus- Peter Grote die Kameraden Jörg Wackerhahn und Helge Peschke aus.

Julia Krause und Michael Mohlek wurden durch Ortsbrandmeister Behrens zu Oberfeuerwehrfrau/-mann befördert, Markus Schweer und Hendrik Kisser zum Hauptfeuerwehrmann.
Gemeindebrandmeister Carsten Norden konnte eine ganze Reihe an Beförderungen vornehmen.
Katrin Schaper, Jörg Wackerhahn, Jörg Thöne und Kevin Kramer sind ab sofort Löschmeister, Jan Janssen Oberlöschmeister und Philipp Brendel Hauptlöschmeister.
Auch die Ortsbrandmeister Thomas Hoffmeister und Frank Behrens erhielten einen neuen Dienstgrad. Hoffmeister ist ab sofort Oberbrandmeister, Frank Behrens Hauptbrandmeister.
Eine Ehrennadel für 25 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr Bad Nenndorf erhielt Paul Dylla, Albert Büthte-Razik und Horst Werner Meyer für 40 Jahre. Friedrich Hausmann ist nun seit 50 Jahren Mitglied.